Hintergründe zur Historie Informationen zum Grafentitel
- Vortrag über die “Grafschaft” Hoya
- Der Graf von Hoya
- Der Stadtname Hoya
- Geschichte der Grafschaft Hoya
- Stiftskirche zu Bücken der Grafen von Hoya
- Lesen Sie hier alle Fakten zur Führung des Namens “Graf von Roit zu Hoya” F.A.Q.
Quelle: www.uni-vechta.de/institute/geschichte/html/pressespiegel.html
Chroniken halfen bei der Recherche Ausstellung im Heimatmuseum Hoya. Vortrag über "Grafschaft Hoya" feierlich eröffnet Hoya (vs) - Jubiläen gibt es viele. Doch "800 Jahre Grafschaft Hoya" ist ein ganz besonderes Jubiläum. Aus diesem Anlass startete am Sonntag die Ausstellung "Von der Provinz in die Metropole" im Heimatmuseum. Die Ausstellung widmet sich besonders zwei Personen, die von der Provinz in die Metropole gezogen sind: Paula Mülller-Otfried und Julius Elias. Einleitend gab es einen Vortrag von Professor Bernd Ulrich Hucker von der Universität[sic!] Vechta, der sich mit der Geschichte der Grafschaft Hoya intensiv beschäftigt. "Woher wissen wir, dass unsere Grafschaft bereits 800 Jahre alt wird?[sic!] Prof. Hucker versuchte, in seinem Vortrag dieses Jubiläum zu "beweisen". Dabei bezog er sich mehrfach auf die alte Bücker Chronik, die wohl die meisten und glaubwürdigsten Beweise geliefert hat. Der Name des Grafen von Hoya sei erstmals in einem Bremer Ezbischofsdiplom im Jahr 1202 aufgetaucht. Alte Chroniken ergaben schließlich, das[sic!] Vorfahren des Grafen von Hoya, wie Vater und Großvater, verwandtschaftliche Beziehungen zu Grafenfamilien in Oldenburg, Tecklenburg sowie Geldern und Züpten hatten. Aber eigentlich sei besagter "Graf Heinrich von Hoya" gar kein Graf gewesen. 1235 wurde öffentlich, dass er nur Machthaber und die Grafenwürde nur hergeleitet sei. Denn seine eigentliche Grafschaft, die "krumme Grafschaft", lag weiter nördlich in der Nähe von Visselhövede. Mit Hilfe eines geraubten Goldschatzes sei er in ihren Besitz gekommen. In der Bücker Chronik sei ebenfalls zu lesen, dass "krumme Grafschaft" für Freigrafschaft stehe und nicht der Territorial- herrschaft der Freigrafen unterliege. Durch besagte Chronik sei auch ans Licht gekommen, dass die Hoyaer Grafen durchaus keine modernen Menschen waren. Sie zeichneten sich durch fromme Stiftungen aus. Sie beteiligten sich am höfischen Leben und ließen für ihr Seelenheil beten. Die Besucher der Lesung bekamen einen intensiven Einblick in das Leben der damaligen Grafen. Professor Hucker hatte bei der Erforschung der Geschichte der Grafenstadt wirklich erstklassige Arbeit geleistet. Abschließend verwies er noch auf sein Buch "Die Grafen von Hoya - Ihre Geschichte in Lebensbildern", das im Heimatmuseum zu erwerben ist. Quelle: Ludwig Bechstein, Deutsches Sagenbuch, Leipzig 1853
Albertus Comes de Hoija
Ericus I. Comes de Hoija
Otto ex Comitibus de Hoija
Wappensiegel derer von Hoya 1526
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Hoya
Quelle: http://www.museum-hoya.de/14557.html
Die Anfänge der Grafschaft Hoya sind in der Zeit um 1190 zu suchen. Der erste urkundlich (1202) nachgewiesene Graf von Hoya, Heinrich I. (1202 – 1235) stammt in der väterlichen Linie von friesischen Edelherren ab. Grafentitel und Wappen erwarb er von den Stumpenhusen, die sie seit 1181 trugen. Gegen den Widerstand der Grafen von Wunstorf ließ er um 1200 die feste Burg Hoya auf einem Weserwerder errichten. Durch Erbschaften und Eroberungen erweiterte er sein Territorium schnell: 1205/06 vertrieb er die alteingesessenen Edelherren von Hodenberg und übernahm ihren links der Weser gelegenen Besitz. Damit waren zwei feste Plätze an der Weser in der Hand des neuen Grafen. In einem Territorium aus sandigen Gegenden voll Moor und Heide, wie Graf Otto VIII. die Grafschaft einmal genannt haben soll, hing die Wirtschafts- kraft vor allem von dem Fluss ab. Sodann richtete sich der Eroberungsdrang als nächstes gegen Nienburg. Der Platz und um 1215 die Freigrafschaft Nienburg sowie die Freigraf- schaft Lavelsloh gingen in Hoyaer Besitz über. Hinzu kam erheblicher Streu- besitz, so dass das Hoyaer Gebiet sich bald beiderseits der Weser von der Aller bis Minden und im Westen bis zur Hunte und Delme erstreckte.
Heimatmuseum zu Hoya
Der Dom zu Bücken bei Hoya wurde 882 erstmalig urkundlich erwähnt. Die Stiftskirche zu Bücken der Grafen von Hoya
Geschichtliches:
Die am Ende des 8. Jahrhunderts erfolgte Gründung des Erzbistums Bremen durch Karl den Großen hatte auf eine Christianisierung und damit auf die Unterwerfung der Sachsen gezielt. Auch das im Jahre 882 unweit des Dorfes Alten-Bücken ins Leben gerufene Kollegiatstift ist wohl in erster Linie als Missionszentrum gedacht gewesen. Sein Schöpfer war der Erzbischof Rimbert von Bremen, der die Nachfolge des “Nordischen Apostels” Ansgar angetreten hatte. Kaiser Ludwig schenkte der Neugründung die Gebeine des Hl. Maternian, später kamen die Reliquien des hl. Nikolaus hinzu, so dass die Stiftskirche über zwei Titelheilige verfügte. Seit seinem Bestehen verfügt das Stift über umfangreichen Grundbesitz. Um 1200 galt es als größter Steuereinnehmer in ganz Niedersachsen: weit über 100 Dörfer waren ihm mit Abgaben verpflichtet. Auf ihren rings um Bücken liegenden Höfen, den so genannten Siebenmeierhöfen, führten die sieben Stiftsherren ein recht behagliches Leben. Bis zum Ende des 13. Jahrhunderts sind die Edelherren von Hodenberg die Schirmherren gewesen, dann traten die Grafen von Hoya an ihre Stelle. Während der Reformationszeit die hier ab 1532 erfolgte - die Kirche ist heute eine Protestantische Begegnungsstätte - haben sich sehr rasch Auflösungserscheinungen bemerkbar gemacht. Bald war der reiche Grundbesitz in alle Winde zerstreut, und um 1600 war von dem einst reichen Stift zu Bücken allein die Kirche übriggeblieben. Seine formelle Aufhebung erfolgte im Westfälichen Frieden.
Quelle: Hans-Herbert Möller, Große Baudenkmäler Heft 207, Dt. Kunstverlag München.
Deckenmalerei im Dom zu Bücken
Elemente der Malerei finden sich auch auf der Ernennungsurkunde zum Grafen von Roit zu Hoya
Der Taufstein ist vom hannoverschen Bildhauer Maßler geschaffen worden. Die vier Paradiesströme, die Tauben und die Hirsche (Psalm 42: Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser, so schreit meine Seele, Gott, zu dir.) sind Symbole der Taufe.